Prävention von Risiken und Umgang mit Gewalt am Arbeitsplatz (Risikodienststellen)
Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz
Französisch, Deutsch
Im Rahmen der Massnahmen des Staatsrats zum Schutz seiner Bediensteten vor Bedrohungen und Angriffen werden jedes Jahr Weiterbildungskurse zu dieser Thematik durchgeführt. Diese Kurse richten sich an das Personal der Staatsdienste des Kantons Freiburg, das diesen Risiken ausgesetzt ist und direkten Kontakt mit der Kundschaft hat.
Inhalt / Beschreibung / Themen
1. Teil: Umgang mit verbaler Aggression und Hilfsmaßnahmen
Oft beobachten wir heutzutage, dass KundenInnen es eilig haben, anspruchsvoll und oft gut informiert sind. Sie erwarten eine sofortige Antwort auf ihre Probleme und können Wartezeiten und Frustrationen nur schwer ertragen. Dieser Umstand kann schnell zu Aggressivität oder sogar Gewalt seitens der Person führen, die anruft oder am Schalter erscheint. Wie kann man mit diesen angespannten Gesprächen umgehen und dabei professionell bleiben und zuhören? Welche Haltung sollte man einnehmen, wenn der Gesprächspartner die Grenzen dessen überschreitet, was im Rahmen der von der Dienststelle übertragenen Aufgabe akzeptabel ist?
Dieser Kurs stützt sich auf das Modell der lernenden Organisationen, das darauf abzielt, Situationen von Aggression und Gewalt in einen Kreislauf einzubinden, in dem sowohl die Aggression selbst als auch die sich daraus ergebenden Folgemaßnahmen und Präventionsmaßnahmen berücksichtigt werden. Die TeilnehmerInnen werden die Funktionsweise dieses Modells verstehen und sehen, wie sie auf ihrer Ebene handeln können.
Das Modell der «gewalttätigen Handlung» wird beschrieben und es wird erläutert, wie der Einsatz von Kommunikationsmitteln dazu beitragen kann, das Risiko einer Gewalteskalation zu verringern. Außerdem werden Techniken zur Deeskalation verbaler Aggressionen vorgestellt. Dieses Seminar bietet auch die Gelegenheit, die eigene Toleranzschwelle in solchen Situationen zu hinterfragen und an der Entwicklung einer durchsetzungsfähigen Haltung zu arbeiten, um Grenzen zu setzen.
Wir werden uns weiter mit der "Zeit nach dem Angriff" befassen und zunächst die möglichen Reaktionen nach akutem Stress erörtern, damit die TeilnehmerInnen in der Lage sind, diese Reaktionen nach einem emotionalen Schock zu erkennen. Anschließend werden die verschiedenen Formen der Betreuung vorgestellt, damit alle die psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen können, die für sie am besten geeignet ist, je nachdem, wie viel Zeit seit dem emotional belasteten Ereignis vergangen ist.
2. Teil: Das kantonale Dispositiv für Bedrohungsmanagement
Das Bedrohungsmanagement bezweckt die Früherkennung und die Verhinderung der Begehung von Straftaten durch Personen (gefährdende Personen), deren Verhalten oder Äusserungen auf eine ausgeprägte Neigung zu zielgerichteter Gewalt gegen Dritte hindeuten und die mutmasslich imstande sind, die physische, psychische und sexuelle Integrität Dritter schwer zu beeinträchtigen.
Die Einheit Bedrohungsmanagement der Kantonspolizei Freiburg nimmt eine Risikoeinschätzung vor und arbeitet bei der Prüfung allfälliger Massnahmen im Sinne einer Deeskalation mit allen betroffenen Partnern zusammen.
Als potenziell von einer Konfliktsituation betroffene Person lernen Sie Ihre Rolle im Prozess des kantonalen Bedrohungsmanagements kennen und erfahren, wie Sie das Meldeverfahren einer als risikobehaftet eingestuften Person an die Einheit für Bedrohungsmanagement auslösen können.
3. Teil – Fakultativ und auf Anmeldung: Deeskalation und Auflösung einer Konfliktsituation
- 19.12.2024 08:00 – 10:00
- Um sich für das 3. freiwillige Modul anzumelden, kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail an formefr@hefr.ch
Dieser Teil der Ausbildung wird von einem Ausbilder für persönliche Sicherheit der Kantonspolizei erteilt. Ziel ist es, den Teilnehmenden Lösungen zu vermitteln, mit denen sie einen körperlichen Konflikt vermeiden oder sich aus ihm befreien können. Die Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die Sensibilisierung für die Realitäten eines Übergriffs und die Kommunikationsstrategien, die bei der Bewältigung hilfreich sind, mit einem technischen Teil, der die notwendigen positionellen Grundlagen umfasst, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Dieser Teil der Ausbildung kann nicht separat durchgeführt werden. Der Kurs «Prävention von Risiken und Umgang mit Gewalt am Arbeitsplatz» ist eine zwingende Voraussetzung.
Ziel 3. Teil
In der Lage sein, die richtige Handlungsweise und die richtige Kommunikation anzuwenden, um sich aus einem körperlichen Konflikt zu befreien.
Ziel(e)
- Kommunikationsinstrumente und Deeskalationstechniken anwenden, um eine verbale Eskalation zu stoppen
- Mögliche Reaktionen nach einem emotionalen Schock erkennen und die angemessensten Maßnahmen zu bestimmen
- Das Modell der « gewalttätigen Handlung » anwenden, um einen angemessenen Umgang mit Situationen von Aggressivität oder Gewalt zu finden
- Fähig sein, den Meldeprozess für eine als risikobehaftet eingestufte Person an die Einheit Bedrohungsmanagement auszulösen
Zielgruppe
- Mitarbeiter/innen von Risikodienststellen
- Personen aus nicht-staatlichen Institutionen können nicht an dieser Ausbildung teilnehmen.
Angestrebte Kompetenzen
- C3 Agilität
- C5 Schutz und Sicherheit
- C7 Risikomanagement
Termine und Standort
- Um sich für das 3. freiwillige Modul anzumelden, kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail an formefr@hefr.ch : Französisch 19.12.2024 08 :00 – 10 :00
- Die Termine des Grundkurses in Französisch (Teil 1 und 2) sind für 2024 ausgebucht.
Kurse auf Deutsch
- 18.11.2024 08:30 - 17:00 HSW, Ch. du Musée 4, Freiburg / Raum 301
- 19.11.2024 08:30 - 17:00 HSW, Ch. du Musée 4, Freiburg, Raum 301
Kursleitung
Siegenthaler Formation, Arbeits- und Organisationspsychologin FSP
Sektion Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, POA
Einheit Bedrohungsmanagement EBM
Kantonspolizei Freiburg – Uform (Einheit Ausbildung)